Abstract
Mit dem Ausbruch der COVID-19 Pandemie kam es auch zu einer sogenannten „Infodemic“. Laut WHO stellen sowohl die Menge verfügbarere Information, als auch deren unterschiedlicher Grad an Glaubwürdigkeit eine große Herausforderung dar. Dies kann zu sogenannter Nachrichtenvermeidung führen. Nachrichtenvermeidung bedeutet, dass Menschen sich von Nachrichten abwenden – entweder, weil sie sich für andere Inhalte interessieren, oder weil sie eine negative Wahrnehmung von Nachrichten haben. Empirische Befunde zu Nachrichtenvermeidung gibt es nur sehr vereinzelt, wobei in Studien zu diesem Thema das theoretische Konzept uneinheitlich definiert wird. Darüber hinaus wurde Nachrichtenvermeidung im Kontext der Pandemie bisher kaum untersucht. Vor dem Hintergrund dieser Forschungslücken möchte die vorliegende Studie die Rolle von Nachrichtenvermeidung während der COVID-19 Pandemie in Österreich untersuchen. Anhand von Daten von Google Trends und dem Austrian Corona Panel wird zunächst die Prävalenz von Nachrichtenvermeidung beschrieben undim Anschluss Prädiktoren zusammengefasst, die dabei helfen, das Phänomen zu verstehen. Die Befunde zeigen zunächst ein höheres Nachrichteninteresse am Beginn der ersten und zweiten Welle. Gleichzeitig vermeiden im ersten Jahr der Pandemie 70% der österreichischen Bevölkerung Nachrichten bewusst, was sich wahrscheinlich mit fehlendem Vertrauen in Nachrichten und negativem emotionalen Befinden während der Krise erklären lässt. Am Ende des Beitrags werden Implikationen für zukünftige Forschung diskutiert.
Original language | English |
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Pages (from-to) | 31-44 |
Number of pages | 14 |
Journal | Medienjournal : Zeitschrift für Medien-und Kommunkiationsforschung |
Volume | 45 |
Issue number | 3 |
Early online date | 17 Jan 2022 |
DOIs | |
Publication status | Published - 2022 |